Wechsel an der Spitze

Entscheidender Mann beim KSC: Alexander Iashvili
Die Punkteverluste von Düsseldorf und Fürth nutzten Eintracht Frankfurt und St. Pauli, die sich nach dem 22. Spieltag auf den direkten Aufstiegsplätzen wiederfanden. Die Fortuna rutschte nach einer Niederlage gegen 1860 München gar auf Rang vier ab, während die Löwen sich nun in das Aufstiegsrennen einmischten. Paderborn stolperte über Dresden, Bochum wies Berlin in die Schranken und im Kellerduell zwischen Aachen und Rostock gab es eine für beide Teams enttäuschende Nullnummer.

Bereits am Freitag hatte der FC St. Pauli im Kampf um die Aufstiegsplätze die Chance, mit einem Sieg vorzulegen und die Konkurrenz unter Druck zu setzen. Gegen den MSV Duisburg brachte Boll die Hamburger mit seinem Treffer auf die Siegerstraße (21.), von der sich St. Pauli nicht mehr abbringen ließ. Zwar wurde der MSV in der zweiten Halbzeit stärker, die „Zebras“ trafen jedoch das Tor nicht und auch die Hanseaten vergaben noch einige gute Möglichkeiten. Einen Tag später zeigte Eintracht Frankfurt dem Lokalrivalen FSV Frankfurt erneut deutlich dessen Grenzen auf. Nach dem 4:0-Hinspielerfolg gewann der Ex-Bundesligist nun mit 6:1, was vor allem an einer starken Schlussphase lag. In der ersten Halbzeit hatte der FSV sogar noch gut mitgespielt, es jedoch verpasst, mehr aus seinen Möglichkeiten zu machen. Im Gegensatz dazu erwies sich vor allem Matmour früh treffsicher (14., 33.), was einen 2:0-Pausenstand bedeutete. Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel, bis Meier mit seinem Treffer zur Schlussoffensive aufrief (61.). Kittel (67.), Hoffer (70.) und erneut Matmour (79.) schraubten das Ergebnis in die Höhe, das zwischenzeitliche 1:4 aus FSV-Sicht (Micanski, 68.) war nicht mehr als ein Schönheitsfleck auf dem Eintracht-Sieg. In der Rückrunde noch ohne Sieg stand Fortuna Düsseldorf da, ganz im Gegenteil zum Spieltagsgegner TSV 1860 München. Die Löwen hatten bis dato alle Rückrundenpartien gewonnen und wollten diese Serie im Heimspiel gegen den Spitzenreiter fortsetzen. Nach der frühen Führung durch Aigner (6.) sah es anfangs auch aus, als sollte München dies gelingen, gegen Ende der ersten Halbzeit, riss Düsseldorf das Spiel jedoch an sich und kam durch Beister zum verdienten Ausgleich (44.). In der zweiten Hälfte entwickelte sich eine gute, ausgeglichene Partie, in der 1860 dank Aygün (80.) am Ende die Nase vorn hatte. Somit zogen Frankfurt und St. Pauli an Düsseldorf vorbei und die Fortuna fand sich nur auf Rang vier wieder, weil die SpVgg Greuther Fürth immerhin einen Punkt einfuhr. Im Duell mit dem FC Ingolstadt 04 tat sich die Elf von Mike Büskens überraschend schwer und war nicht in der Lage, ihr Offensivspiel aufzuziehen. Der FCI hielt gut dagegen, erspielte sich aber ebenso wenige Tormöglichkeiten, was ein torloses Remis zur Folge hatte. Weil die Konkurrenz patzte, hätte der SC Paderborn die Gunst der Stunde nutzen und mit einem Sieg über Dynamo Dresden auf den Relegationsplatz springen können. Der SCP kam auch gut in die Partie und ging nach nur drei Minuten durch Wemmer in Front. Doch nur eine Viertelstunde später egalisierten die Sachsen, als Dedic einen strittigen Foulelfmeter verwandelte (18.). Mohr hatte den Schützen an der Strafraumkante zu Fall gebracht, es hätte durchaus auch Freistoß geben können. Nach dem Seitenwechsel war Paderborn die spielbestimmende Mannschaft, umso überraschender kam der Dresdner Führungstreffer. Im Anschluss an einen Konter traf erneut Dedic (80.), danach rannte der SCP noch energischer an und wurde in der Schlussminute immerhin noch mit einem Punkt belohnt (Taylor, 90.).

Wichtige Punkte im Abstiegskampf holte der Karlsruher SC. Das Team von Jörn Andersen schlug den FC Energie Cottbus glatt mit 2:0 und verließ dadurch vorerst die Abstiegsränge. Einer mäßigen ersten Hälfte folgte ein starker Auftritt von Iashvili, der erst für Lavric auflegte (50.) und dann selbst erhöhte (57.). Cottbus fand kein Mittel gegen die sicher stehende Defensive des KSC und somit blieb es beim 2:0. Weniger erfolgreich war Hansa Rostock. Der Aufsteiger kam gegen Alemannia Aachen nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und lag somit weiter am Ende der Tabelle. Wäre es nach den Trainern beider Teams gegangen, wäre die Partie nicht angepfiffen worden, doch Schiedsrichter Wingenbach entschied sich dazu, trotz schneebedeckten Bodens spielen zu lassen. Die größte Chance zum Siegtor hatte der Aachener Auer, als er allein auf Torhüter Müller zulief. Dieser holte ihn von den Beinen und zur Überraschung aller blieb der Elfmeterpfiff aus. Das Spiel fand also keinen Sieger und Rostock musste weiter um den Klassenerhalt zittern. Tore durften dagegen die Zuschauer bei der Partie VfL Bochum gegen Union Berlin feiern und davon gleich sechs. In der flotten Begegnung dauerte es 40 Minuten, bis der erste Treffer fiel, Azaouagh brachte Bochum per Strafstoß in Führung. Ab der 61. Minute war Berlin nur noch zu zehnt auf dem Platz, Schiedsrichter Petersen hatte nach einer Attacke von Menz an Gelashvili auf einen Platzverweis plus Elfmeter für den VfL entschieden. Diesen verwandelte Federico sicher (63.), doch nur wenig später ließ Zoundi noch einmal Hoffnung auf Seiten Unions aufkeimen, als er zum Anschluss traf (66.). Kurz darauf ging Ede im Bochumer Strafraum zu Boden, erneut gab es Elfmeter und Silvio traf zum Ausgleich (72.). Bis zu diesem Zeitpunkt war den „Die Eisernen“ die Unterzahl kaum anzumerken, gegen Ende des Spiels gingen ihnen dann aber doch die Kräfte aus. Die erneute Bochumer Führung durch Aydin brach den Berliner Widerstand (76.), Federico machte mit seinem zweiten Treffer den Sack endgültig zu (81.) und Bochum siegte mit 4:2. Im Montagsspiel trennten sich der beste Aufsteiger der letzten Saison, Erzgebirge Aue, und der beste Aufsteiger der aktuellen Saison, Eintracht Braunschweig, leistungsgerecht 1:1. Aue lag nach einem Treffer Hochscheidts früh in Führung (7.) und bestimmte den Großteil der ersten Hälfte. Kurz vor der Pause glich Braunschweig in Person Theuerkaufs mit einem direkt verwandelten Freistoß aus (40.). In der zweiten Halbzeit drehte sich das Blatt und die Eintracht wurde stärker, Tore fielen jedoch nicht mehr.

2. Bundesliga
- 22. Spieltag

Freitag, 17.02.2012
2:057'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 11900 · Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka
0:121'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 15100 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
1:03'
1:118'
1:280'
2:290'
Benteler-Arena (Paderborn) · Zuschauer: 8100 · Schiedsrichter: Christian Leicher
Samstag, 18.02.2012
1:040'
2:063'
2:166'
2:272'
3:276'
4:281'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 11500 · Schiedsrichter: Patrik Meisberger
1:014'
2:033'
3:061'
4:067'
4:168'
5:170'
6:179'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 40700 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Sonntag, 19.02.2012
1:06'
1:144'
2:180'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 21400 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Montag, 20.02.2012
Sparkassen Erzgebirgsstadion (Aue) · Zuschauer: 6200 · Schiedsrichter: Daniel Siebert ( Berlin )

Vor dem Spiel habe ich gehört, dass uns neun Stammspieler fehlen. Da muss auch der Hausmeister und seine Frau dabei gewesen sein.

— Hans Meyer